|
Sportbögen und Pfeile sind Hightech-Geräte. Für Einsteiger und zum Ausprobieren stellen auch wir gerne einmal unsere Bögen zur Verfügung. Bei uns kann, wer Interesse hat, eine der unten angeführten Bogenklasse testen: ReiterbogenDer Reiterbogen ist ein besonders kurzer Bogen, der von einem galoppierenden Pferd geschossen werden soll. Zu diesem Zweck werden solche Bogen (oft auch als Mongolenbogen bezeichnet) mit einem kurzen unteren Wurfarm und einem sichtbar längeren oberen Wurfarm gebaut. Wird ein solcher Bogen vom Pferd aus geschossen, entfällt der sonst übliche feste Ankerpunkt, auf einem sich in Sprüngen bewegenden Pferd wäre dies sowieso nicht möglich. Statt dessen wird der Bogen in Brusthöhe ausgezogen, wobei ein Auszug von mehr als 30 Zoll ohne Weiteres möglich ist (normal sind 26 bis 29 Zoll). Aufgrund der notwendigerweise kurzen Bauform werden diese Bögen in Recurve-Bauform mit stark verlängerten Tips aus Hartholz oder Horn gefertigt. Dadurch wirken diese wie verkleinerte Katapulte und erreichen bei gleichem Zuggewicht eine deutlich höhere Pfeilgeschwindigkeit als z.B. der englische Langbogen. Der Reiterbogen wird bei uns aber auch mit festem Ankerpunkt geschossen. LangbogenDer traditionelle Langbogen (engl. Longbow) ist aus einem Stück Holz mit gerade auslaufenden Enden gefertigt. Die Sehne ist heutzutage aus Kunststoff hergestellt und ist den früher benutzten Sehnen weit überlegen (Man hört hier oft, dass Tiersehnen dafür verwendet wurden. Wer sich jedoch einmal eine getrockenete Tiersehne angesehen hat, wird dies sofort bezweifeln. Es wurden vereinzelt Därme verwendet, die Mehrzahl der Bögen hatte jedoch Sehnen aus pflanzlichen Fasern, wie z.B. Hanf oder Brennesseln). Die Pfeile sind im Gegensatz zu den Sportbögen auch heute noch aus Holz gefertigt. Im Wettkampf müssen unbedingt immer noch Naturfedern verwendet werden. Selbstverständlich sind die Nocken aus Kunststoff und Pfeilspitzen aus Stahl oder Messing. Der Longbow besitzt kein Visier, da er instinktiv geschossen wird, wobei wie beim Blankbogen über den Pfeil gezielt wird. Ohne jede technische Hilfsmittel stellt der Langbogen beim Schießen hohe Anforderungen an die Schützen. Blankbogen (Recurvebogen)Der Recurvebogen besteht meistens aus drei Teilen, einem Griffstück und zwei Wurfarmen. Diese Teile werden zusammengesteckt und verschraubt. Bei dreiteiligen Bögen können die Griffstücke aus Holz oder Aluminium und die Wurfarme aus Holz, Carbon, Fiberglas oder einer Mischung dieser Materialien sind. Es gibt auch einteilige Bögen, welche insgesamt aus Holz, Fiberglas und Carbon bestehen oder aus diesen Materialien kombiniert sind. Als Blankbogen wird ein Recurve-Bogen ohne Visier und Stabilisatoren bezeichnet. Beim Blankbogen zielt man über den Pfeil. Mit dem Recurvebogen schießt man Aluminiumpfeile, Karbonpfeile oder Aluminiumkarbonpfeile. Die Pfeile unterscheiden sich in der Steifigkeit (Spinewert), dem Gewicht und der Form. Der Pfeiltyp wird grob in Abhängigkeit vom Zuggewicht des Bogens und der Auszugslänge des Schützens. Jagdbogen (Recurvebogen)Als Jagdbogen werden im Allgemeinen in Recurve-Bauweise gebaute Holzbogen bezeichnet, die instinktiv geschossen werden. Da für die Jagd auf lebende Tiere (Wichtig: dies ist in Österreich verboten!) ein recht hohes Zuggewicht von 60 oder mehr lbs (englischen Pfund) notwendig ist, sieht man bei den meisten "Bowhuntern" ein typisches Schussverhalten: es wird bei geringem Auszug gezielt um dann flott zum Ankerpunkt durchzuziehen und zu lösen. Mit ein wenig Übung lassen sich damit erstaunliche Ergebnisse erzielen. Olympischer Bogen (Recurvebogen)Auf vielen Recurvebogen, wie man sie zum Beispiel bei internationalen Wettkämpfen sieht, sind Stabilisatoren montiert, die durch ihr Gewicht und zwischengesetzte Gummischeiben die beim Abschuss entstehenden Drehmomente und Vibrationen verringern, wodurch der Bogen stabilisiert und die Trefferquote erhöht wird. Der Recurvebogen muss mit einer Pfeilauflage versehen sein. Der Schuss wird nur mit den Fingern ausgelöst. Abzugshilfsmittel - außer einem Fingerschutz sind nicht erlaubt. Geschossen wird der Recurvebogen als "Olympischer Bogen" mit Visier. Compound-BogenTypisch am Compound-Bogen sind die Umlenkrollen. Diese bewirken, zusammen mit der Ausformung der Wurfarme und der Sehnenumlenkung, eine Zuggewichtsreduzierung bei vollem Auszug. Im Gegensatz zum Recurve-Bogen, der sein volles Zuggewicht bei vollem Auszug hat, geht die Zugkraft des Compound-Bogens erst durch ein Maximum und reduziert sich bei vollem Auszug wieder. Dies erleichtert den Zielvorgang. Man kann diesen Bogen mit oder ohne Auslöser (einer abzugsähnlichen Abschusshilfe), sowie mit oder ohne Visier schießen. Zusätzlich ist ein Lochvisier in der Sehne erlaubt. Auf diesem Bogen verwendet man die gleichen Pfeile wie auf dem Recurvebogen. |